Sonntag, 20. Dezember 2009

Bubbletea

Wie schon erwähnt habe ich ja was übrig für die Asiatische Küche, so konnte mich bisher weder ein schmackhaftes Dessert schrecken, dessen Hauptingredienz ganz sicher Froschlaich war, noch verschmähe ich eine trübe Suppe in der so ziemlich alles schwimmt außer Ochsenaugen und Autoreifen (wobei- sicher bin ich mir da auch nicht). Wenn man sich vor Augen hält, dass auch ein Taiwanese nicht dran stirbt, so kann man eigentlich überall getrost zubeißen, denn mehr als schlecht schmecken kann´s nicht. Und das kann einem ja überall passieren…

So jetzt aber zum eigentlichen Testobjekt des Tages:



Auf Englisch heißt dieses schöne Getränk Bubbletea und man kann es in TW an jeder Straßenecke günstig erwerben, gut aber wenn man mit einem Einheimischen unterwegs ist, sonst wird die Bestellung zum pantomimischen Kraftakt.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Eine Kelle schwarzen (gelben oder roten) Schleim auf einen Becher, das ganze mit Milch aufgießen, einmal umrühren und fertig ist die Laube. Dann wird der Becher noch mit einer schick bedruckten Kunststofffolie verschweißt und in der Plastiktüte serviert. Jetzt gilt es den Stylekodex zu wahren indem man die einheimische Jugend beobachtet und so mitbekommt, dass die Plastiktüte beim trinken NICHT entfernt wird!

Aber was ist das denn jetzt eigentlich genau. Ich habe mich informiert. Es handelt sich, je nach Farbe, um verschiedene Teeextrakte, die enthaltenen „Schleimkugeln“ bestehen aus dem selben Grundstoff, sind aber mit Reisstärke vermischt zu etwa 1cm großen Kugeln geformt. Diese saugt man beim Trinken nach und nach durch den beigelegten, extradicken Strohhalm in den Mund. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da die Bällchen doch etwas zäh sind und man einiges an Kauausdauer für die Zerkleinerung aufbringen muss. Komplettes herunterschlucken wäre aber Verschwendung, da man sonst den wunderbar herben (in meinem liebsten Fall) Schwarzteegeschmack versäumen würde. Die angereicherte Milch ist eher süß, aber trotzdem äußerst erfrischend.

Also für einen Spaziergang über den Nachtmarkt bei warmem, schwülem Wetter ist dieses Getränk nicht nur eine wunderbar wohlschmeckende Erfrischung, sondern auch gleichzeitig ein cooles Accessoir auf das ich nicht mehr verzichten möchte. Leider liegt bei meinem aktuellen Besuch die Temperatur eher bei mitteleuropäischen 15°C, was mich trotzdem nicht davon abhält zu konsumieren und mich ordentlich zu ärgern, dass sich solch wunderbare Getränke in Deutschland wohl nicht durchsetzen werden.

In freudiger Hoffnung auf einen baldigen Geschmackswandel in Europa,

Euer Musterkonsument

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