Mittwoch, 4. November 2009

Milka Amavel Mouse au Chokolat - Kirsch

Es gibt ja vielerlei Wege wie man an ein neues Produkt kommt, zumindest bei mir steckt "echtes Bedürfniss" eher selten hinterm Kauf, vielmehr Lust, Konsumfreude, und Begeisterung sind häfige Gründe. Sehr selten aber auch Fernsehwerbung.

Bei mir läuft der Kasten eigentlich eher selten und wenn, dann nur nebenher um mir das Gefühl zu geben die Wohnung sei nicht leer. Aber gerade dies war gestern der entscheidende Fehler, denn aus der Ecke dröhnt´s: "Milka Annabell"- ich horche auf! "Annabell"? Ein seltsamer Name für ein Schokolade aber auch irgendwie innovatiev und wild. Das hätte ich den Marketingfritzen garnicht zugetraut. Und wieder schallt´s "Milka Annabell". Auch ein Blick richtung TV Gerät bringt keinen Aufschluss, da das Größenverhälniss zwischen meinen Empfangsgerät und meinen Wohnzimmer ziemlich lächerlich ist und meine Augen sind zwar an Jahren nochnicht eben reich, aber trotzdem leider nicht die Besten. Kurz: ich kann nichts erkennen... Aber ich muss es haben.

Heute dann bei EDEKA die Ernüchterung auf zweierlei Arten:
1. scheinbar lässt nicht nur mein Seh-, sondern auch mein Hörvermögen stark nach!
2. Die Markentingmenschen haben wie immer keine Lust auf Experimente und hauen lieber einen weiteren nichtssagenden Namen auf die Packung und in den Äther. Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber heute trotzdem im Test:

Milka Amavel. Ich habe mich dann, trotz leichter Enttäuschung, für die Geschmacksrichtung "Mouse au Chocolat - Kirsch" entschieden.


Nebenbei bemerkt: Ja ich würde gerne ein Schokolade namens "Annabell" kaufen, ebenso wie ein Vollwaschmittel "Siegfried", einen Brotaufstrich auf Soja- Basis namens "Elisabeth" oder das Partyspieschenset "Franz Karl Klöetrjan".

So jetzt aber ran an die schicke Pappschachtel- Goldprägung und außgestanzte Öffnunugslasche sind bei einem Tafelpreis von 1,99€ bei 175g ja obligatorisch.

Schon beim abschälen der Alufolie kommt mir ein sehr intensieves Kirscharoma entgegen und die einzelnen Stücke, in Form rechtwinkliger Dreiecke, reichen einmal längs über die schmale Tafelseite. Das finde ich doch schon unvornehm groß- da hat mir aber die "Goldkante" anderes vermittelt. Abbrechen geht gut- das Stück ist nicht zerbrößelt, die Füllung bleibt wo sie soll und ob der schon angesprochenen Größe sehe ich mich zum abbeißen genötigt.
Ohh garnicht so weich wie gedacht, aber durchaus- der zarte Schmelz ist vorhanden. Insgesammt ist die Schokolade garnicht so süß wie ich gedacht habe und auch der penetrante Kirschgeruch vom Anfang setzt sich beim Geschmack komischerweiße nicht fort. Dort ist er eher ein unscheinbarer Begleiter, der nur hier und da mal hinter einer Ecke zwischen süßem Vollmilch und feinherbem Schokoladengeschmack hervorlugt, dabei bleibt er aber leider wie erwartet sehr künstlich und aromenhaft.

Also eigentlich ist die reine Schokolade sehr gelungen, weil ich selten einen Geschmack erlebt habe der so auffallend und harmonisch zwischen Vollmilch und Zartbitter moduliert, jedoch das Kirscharoma ist ziemlich fehl am Platze und vergellt mir den Genuss etwas. Ebenso die Darreichungsform lässt zu wünschen übrig. Ein Schokoladenstück von dem ich dreimal abbeißen muss ehe es aufgegessen ist finde ich einfach zu groß, zudem ist der spitze Teil sehr "unhandlich" im Mund.

Noch ein Wort zum Namen: google weiß, das Amavel, vom Portigiesischen ins Englische übersetzt, "amiable, loveable, loveley" bedeutet. Zumindest zwei der Adjektieve implizieren ja, dass man die Wahl hat ob man´s mag oder nicht. Eine versteckte Form von Einsicht oder Selbstkritik? Ich denke eher nicht...

Also weiterhin einen schönen Abend.
Euer Musterkonsument

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen